Unser fertiges Einkochgut wird in Gläsern eingekocht, es gibt verschiedene Gläservarianten, die alle ein sicheres Einkochen ermöglichen. Ihr entscheidet am Besten für euch selbst, mit welcher Glasvariante ihr am Besten klar kommt. Ich z.B. koche momentan gerne in Twist-Off Gläsern ein. Nachfolgend habe ich euch eine kleine Übersicht erstellt, wo ich die Anwendung beschrieben habe. Bitte beachtet, dass Babygläschen oder Bügelgläser mit weissen Gummis sich nicht zum Einkochen eignen; bei den Babygläschen ist das Gewinde zu kurz und bei den Bügelgläsern mit weissen Gummis wird kein Vakuum gezogen. Diese Gläser können jedoch genutzt werden, um eure getrockneten Kräuter, Früchte oder Gemüse zu lagern. Die folgenden Beschreibungen gelten natürlich auch für die jeweils angebotenen Flaschenformen; nutzt ihr Glasflaschen aus dem Supermarkt (z.B. Wasserflaschen), achtet darauf, dass diese Metalldeckel haben.
Twist- Off Gläser:
Twist- Off Gläser haben einen Schraubverschluss, die Gläser kennt ihr z.B. aus dem Supermarkt. Gurkengläser, Rotkohlgläser beispielsweise können gut wiederverwendet werden zum Einkochen. So kommt schnell ein gutes Sammelsurium unterschiedlicher Größen zusammen, das für die Anfänge auch ausreicht. Bittet Bekannte, Freunde, Familie darum, Gläser zu sammeln, so bekommt ihr schnell eine beachtliche Menge zusammen (bei der nächsten großen Ernte werdet ihr mir danken! ;)). Gläser und Deckel könnt ihr natürlich auch neu kaufen. Bei Twist- Off Gläsern lässt sich leicht erkennen, ob das Glas Vakuum gezogen hat, da sich der kleine Kreis in der Mitte nach innen zieht und sich der Deckel nicht mehr eindrücken lässt. Beschädigte Gläser oder Deckel solltet ihr auf keinen Fall mehr verwenden; die Gläser sollten nicht mit einem Messer geöffnet werden, da hierdurch kleinste, nicht unbedingt sichtbare Beschädigungen entstehen können. Ob ein Glas tatsächlich Vakuum gezogen hat, lässt sich auch leicht mit einem Lineal überprüfen, welches nach dem Abkühlen auf das Glas gelegt wird; könnt ihr ein Stück Pappe oder dickeres Papier zwischen Glas und Lineal legen, hat das Glas Vakuum gezogen.
Weck-Gläser
Weck Gläser gibt es schon seit vielen Jahrzehnten; die Gläser bestehen aus dem Glas an sich, einem Gummiring, dem Glasdeckel und Klammern. Die Gummiringe werden auf das Glas gelegt, mit dem Deckel verschlossen und auf dem Deckel werden 2 Klammern (für ältere Glasarten eine Universalklammer) befestigt. Nach dem Abkühlen der Gläser werden die Klammern entfernt und durch das Anheben des Glasdeckels überprüft, ob das Glas Vakuum gezogen hat. sofern der Deckel locker auf dem Glas sitzt, gibt es zwei Möglichkeiten: schnell aufessen oder erneut einkochen..
Leifheit Einkochgläser
Dieses System, vornehmlich in den USA genutzt, besteht aus einem Glas, einem Blechdeckel und einem Schraubring. Nach Einfüllen des Einkochguts wird der Deckel aufgelegt und der Schraubring auf das Glas geschraubt. Nach Abkühlen der Gläser wird der Schraubring wieder entfernt, sofern der Deckel fest aufliegt und sich nicht lösen lässt, hat das Glas Vakuum gezogen.
Bügelgläser
Bei Bügelgläsern ist es wichtig, dass diese einen roten Gummiring haben, in Gläsern mit weißem Ring könnt ihr nicht sicher einkochen! Ihr füllt das Einkochgut in Gläser und verschließt das Glas mit dem Bügel. Nach dem Abkühlen der Gläser muss der Bügel geöffnet werden, erst dann könnt ihr sicher sein, dass das Glas Vakuum gezogen hat. Sofern sich der Deckel nicht leicht öffnet, ist alles gut gegangen.
Durch das Einkochen im Glas wird ein Vakuum erzeugt, welches für die lange Haltbarkeit der Lebensmittel sorgt. Die Farbe des Einkochgutes kann sich mit den Jahren leicht verändern, der Geschmack wird mitunter nach vielen Jahres etwas fade, aber die Lebensmittel sind weiterhin geniessbar. Sollte ein Glas nach dem Öffnen säuerlich oder schwefelig riechen, hat dieses Glas kein oder ein Scheinvakuum gezogen. Scheinvakuum bedeutet hier, dass nach dem Einkochen zwar der Eindruck entstanden ist, dass das Glas Vakuum gezogen hat, allerdings Luft und somit auch Bakterien in das Glas dringen konnte und somit die Lebensmittel verdarben.
Scheinvakuum entsteht auch, wenn lediglich heiß abgefüllt wird, d.h. die Lebensmittel wurden erhitzt, in Gläser gefüllt und nur zugedreht; womöglich sogar noch auf den Kopf gestellt. Diese Methode wird noch oft in Zeitschriften, Büchern und Kochshows propagiert, kann auch in Einzelfällen gut gehen, enttäuscht in den allermeisten Fällen aber nur und stoppt die weitere Einkochkarriere, weil ihr alles entsorgen müsst. Durch das „Auf den Kopf stellen“ verklebt der Deckel, der Inhalt im Deckel wird nach Tagen trocken, bröckelt und Luft kann in das Glas eindringen, Bakterien können sich ungehindert vermehren und im Endeffekt ist es dasselbe, als würdet ihr euer gekochtes Essen einfach in eine Dose geben und erwarten, dass der Inhalt in dieser Dose nach 5 Jahren noch gut schmeckt… Geplatzte Gläser oder ekelhafte Gerüche aus dem Glas sind dann die Folge der Gärung, bestenfalls. Im weitaus schlimmeren Fall, ist dies nicht auf den ersten Blick zu erkennen und womöglich probiert ihr noch das verdorbenen Essen und habt dann mit einer Botulismusvergiftung zu tun. Auch wenn es auf den ersten Blick bequemer scheint, das Essen nur heiß abzufüllen: Ich bitte euch inständig, dies in eurem eigenen Interesse (gerade gesundheitlich) nicht zu tun!
Lediglich Marmelade wird heiß abgefüllt, aber nicht auf den Kopf gestellt. Durch den hohen Anteil von Zucker wird die Marmelade konserviert und braucht nicht eingekocht zu werden.
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